Ein Projekt des Stadtteilvereins Tiergarten
Projektzeitraum: 2003 – 2008
Das Thema
Häusliche Gewalt kommt in den „besten Familien“ vor und ist unabhängig von Religionszugehörigkeit, Bildung, Einkommen, Alter und Geschlecht. Opfer häuslicher Gewalt sind allerdings überwiegend Frauen und Kinder. Die Gewalthandlungen finden statt im privaten und familiären Raum und spielen sich meist hinter verschlossenen Türen ab.
Häusliche Gewalt ist jedoch keine Privatsache, sondern eine Straftat. Um ihr zu begegnen, erfordert es Information, Aufklärung und Schutz für Betroffene. Täter müssen wissen, dass sie strafrechtliche Konsequenzen zu tragen haben. Nicht zuletzt aber braucht es auch Zivilcourage in Nachbarschaft und Umfeld, um sowohl Opfern als auch Tätern zu signalisieren, dass häusliche Gewalt nur scheinbar im Verborgenen stattfindet.
Die Hilfsangebote
Der Stadtteilverein Tiergarten e.V. hat das Thema aufgegriffen, um es im Rahmen seiner Quartiersarbeit aus seiner Tabuzone zu holen und sucht engagierte Frauen und Männer aus den Stadtteilen Tiergarten-Süd und Schöneberg-Nord, die sich in verschiedenen Gruppen gegen Gewalt und für Betroffene stark machen wollen:
In einer interkulturellen Aktionsgruppe wirken Frauen aus verschiedenen Communities als erste Ansprechpartnerinnen für Betroffene und geben Informationen zu Hilfsangeboten und Beratungsstellen weiter. Die Teilnehmerinnen erhalten eine kostenfreie professionelle Qualifizierung durch BIG e.V. und eine finanzielle Aufwandsentschädigung für ihren Einsatz.
Um den Frauen der Aktionsgruppe Rückhalt im privaten und öffentlichen Umfeld zu bieten, sind auch männliche Familienangehörige aufgerufen, sich für einen Stadtteil ohne Gewalt zu engagieren. Zudem wird ein Netzwerk mit Bildungsinstitutionen, Religionsgemeinschaften, sozialen Einrichtungen, Kulturszene und lokalem Gewerbe geknüpft.
So will der Stadtteilverein
• Betroffenen den Zugang zu städtischen Unterstützungsangeboten und Beratungsstellen ermöglichen und erleichtern,
• Zivilcourage und nachbarschaftlichen Zusammenhalt stärken sowie
• gesellschaftliche Ächtung häuslicher Gewalt fördern
Die Unterstützung
Das Projekt „Ehrenamt gegen häusliche Gewalt“ steht unter der Schirmherrschaft von Bezirksbürgermeister Dr. Christian Hanke und wird gefördert vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).
Fachlich sowie ideell findet das Vorhaben Unterstützung durch eine Begleitrunde mit VertreterInnen aus der Verwaltung des Bezirks Mitte, der Polizei und umliegenden Sozial- und Bildungseinrichtungen.
Die Berichte unserer Helfer
Lesen Sie zu unseren Aktivitäten auch folgende Artikel:
Quartiersmanagement Magdeburger Platz
• 09.04.2014 – Ehrenamt gegen häusliche Gewalt
• 27.05.2014 – Über das Anti-Gewalt-Projekt des Stadtteilvereins
• 21.07.2014 – Qualifizierung zum Ehrenamt gegen häusliche Gewalt
• 25.11.2014 – Über den Fachtag „Ehrenamt gegen häusliche Gewalt“ am 21.11.2014 – Flyer
Käpt´n Browser – Kita Sonnenschein
• 18.06.2014 – Vorstellung im Lerncafé der Vielfalt
• 29.08.2014 – Elternzeitung (PDF-Dokument, Seiten 10 und 11)
Das Engagement
Der Stadtteilverein Tiergarten freut sich über interessierte Bürgerinnen und Bürger, die sich gemeinsam für einen gewaltfreien Kiez einsetzen wollen. Besonders aufgerufen sind Frauen mit Migrationshintergrund, sich in der Aktionsgruppe zu engagieren.
Koordination:
Marsilia Podlech
Für Integrationsfragen ist auch das Quartiersmanagement Magdeburger Platz zuständig.
Kontakt: Recep Aydinlar
Quartiersmanagement Magdeburger Platz – Tiergarten-Süd
Die Qualifizierung
Qualifizierung zur ehrenamtlichen Beraterin
Nach dem ersten erfolgreichen Durchgang des Projektes von September bis Dezember 2014 bieten wir nun die zweite Qualifizierungsrunde ab Februar 2015 an.
Um ein Hilfe-Netzwerk aufzubauen, suchen wir Frauen verschiedener Herkunft, die nicht wegsehen wollen, sondern bereit sind, gemeinsam in einer interkulturellen Frauengruppe ein deutliches Zeichen gegen Gewalt in Partnerschaftsbeziehungen zu setzen.
Hierfür bieten wir in Kooperation mit BIG e.V. die kostenlose Qualifizierung
„Helfen bei häuslicher Gewalt – Ehrenamtliche Beratung für Betroffene“
an. Interessierte Frauen können sich hierzu gerne melden, die Qualifizierung startet ab dem 24.02.2015.
Wir freuen uns über Ihre Anmeldung!
Flyer des Projektes hier zur Ansicht bzw. Download.